Das interkulturelle Art Media Human Projekt „Lasst uns kennenlernen!“

Lasst_uns_kennenlehrnene_Poster

In jeder Fotografie sind immer zwei Menschen anwesend: der Fotograf und der Zuschauer.
Ansel Adams, Fotograf


Die Ausstellung "Lasst uns kennen lernen!" ist die Schlussetappe des gleichnamigen Fotoprojektes. Die Werkauswahl und das Ausstellungsprinzip folgt streng der Hauptkonzeption des Projektes – über sich selbst mit Hilfe seiner Sachwelt zu erzählen. Im Laufe des Projektes konzentrierten sich die Teilnehmer auf die Erstellung eines Porträt-Stilllebens als Abschlussarbeit eines langen Lernprozesses, aber bei der Ausstellung wurde ihre Herangehensweise zur Darstellung eines sachlichen Selbstporträts sowie zur Auffassung eines Porträts im allgemeinen viel breiter. Die Ausstellung ist nach dem Prinzip der Sinnzentren konzipiert. Jeder Teilnehmer ist durch ein oder mehrere Porträt-Stillleben dargestellt, die über den Autor mittels seiner Sachwelt erzählen und ein ausdrucksvolles Bild sowie eine entsprechende Atmosphäre schaffen. Es sind großformatige Werke. Und um sie herum befinden sich in einer freien Komposition realistische Kunstfotoporträts der Autoren, die von anderen Projektteilnehmern gemacht wurden. Es ist wie ein Blick von der Seite, ein gewisser Vergleich: So stelle ich mich selbst dar und so sehen mich die Anderen. Diese Arbeiten sind kleiner, aber zahlreich. Genau wie in einem Stillleben werden hier verschiedene Kunstverfahren und Fototechniken benutzt, aber des Objekt ist hier der Mensch. Solche Kombination erlaubt ein besseres und interessanteres Kennenlernen des Autors und zeigt ihn von verschiedenen Seiten. Und das entspricht vollkommen der Hauptidee des Projektes. Ein weiterer wichtiger Teil der Ausstellung besteht aus Serien von kleinformatigen Fotografien zum Entstehensprozess von beidem, der realistischen und der sachlichen Porträts, zum Suchprozess des Bildes und des Charakters, zum gemeinsamen Schaffen und Lernen. Solche Reportagen waren auch Teil des Projektes. Die Aufgabe der Teilnehmer war nicht nur, eine Komposition zu erstellen, ein Stillleben, ein Porträt zu schaffen, sondern auch eine kontinuierliche Fotoreportage über das Vorgehen im Fotostudio zu führen, die Besprechung und die Auswertung der Fotos durch die Dozenten zu fotografieren, verschiedene Etappen des Projektes und der Situationen um die Teilnehmer herum zu dokumentieren. Es entstand ein äußerst interessantes Erzählen sowohl über das Projekt, als auch über jeden Autor. Die Ausstellung besteht insgesamt aus etwa 100 Werken: Selbstporträt-Stillleben und Porträts der Autoren, gemacht von anderen Projektteilnehmern.

 

 

 

In der Seele jedes Menschen befindet sich das Miniaturporträt seines Volkes
Gustav Freytag, Schriftsteller

Das Resultat des Projekts ist ein Selbstporträt, aber in einer ungewöhnlicher Auffassung. Die Teilnehmer erzählen über sich durch ihre Sachwelt: woher sie stammen, wo sie geboren sind, aus welchem Land sie oder ihre Eltern gekommen sind, ein Teil welcher Kultur sie sind, in welcher Tradition sie erzogen wurden, was sie lieben, was für sie wichtig und entscheidend ist. Hauptteil der Ausstellung und auch das Resultat des Projektes ist eine Reihe von Stillleben, bestehend aus Sachen, welche die Jugendlichen aus ihrem Haus, von den Freunden, aus der Schule, aus dem Sportklub oder kreativen Kursen mitgebracht haben, welche sie aus den Schubladen, aus der Lieblingstasche oder eigenen Taschen herausgeholt haben, weil sie die als wichtig und charakteristisch für dieses "Selbstporträt" gehalten haben. Und da die Jugendlichen in der Gruppe vollkommen verschieden in ihren Charakteren, Nationalitäten, Religionen, Ansichten, Hobbys und Erziehungen sind, so sind auch die Selbstporträts einander sehr unähnlich. Und das gilt nicht nur für die Auswahl der Gegenstände, sondern und besonders für die Art der Darstellung, sozusagen für die stilistische Interpretation des Bildes, für die kreative Kompositionslösung, für die künstlerische Sprache: von Drucken von Magritte-Bildern bis zu beinahe abstrakten formalen Kompositionen, die einem Quilt, einem Mosaik oder der kostruktivistischen Malerei der russischen Avantgarde gleichen.

Das Projekt wurde vom Kunstverein „kreativallianz e.V.“ initiiert und in Kooperation mit dem Kultur- und Integrationszentrum  PHOENIX – Köln e.V. und AKTIV – Köln e.V. durchgeführt.
Zeitraum des Projektes: Oktober 2016 – März 2017

Termin der Fotovernissage: 
24. März 2017, von 17.00 bis 20.00 Uhr

Veranstaltungsort: 
Kompetenzzentrum PHOENIX für berufliche Integration der Zuwanderer in Köln
Graeffstraße 5, 8.Stock, 50823 Köln-Ehrenfeld

 

Projekt gefördert von

paritaetische

Ein Projekt von 

kreativallianz

in Kooperation mit

kiz